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Übersichtsarbeit

Wenn die Vermittlung von Informationen auf eine Sprach-Barriere trifft – zur Zusammenarbeit mit Übersetzern

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930.64.10.575

Ohne die Hilfe von Dolmetschern ist die Kommunikation zwischen ausländischen Patienten und Vertretern des Gesundheitssystems nicht möglich. Ihre Anwesenheit im Gespräch kann allerdings unterschiedliche, positive wie negative Auswirkungen haben. Unprofessionelle Übersetzer (Familienmitglieder, Mitarbeiter auf Stationen im Spital) können die medizinische Behandlung durch fehlerhafte Übersetzung negativ beeinflussen, indem sie z.B. ihre eigenen Interpretationen einfliessen lassen, wenn sie das Gesagte in die jeweils andere Sprache übertragen. Die Arbeit mit professionellen Übersetzern wird demnach deutlich vorgezogen. Andere Studien zeigen, dass professionelle Übersetzung die Qualität der Behandlung und die Zufriedenheit des Patienten mit der Behandlung positiv verändert. Eine eigentliche Professionalisierung ist eine relativ neue Entwicklung in der Geschichte medizinischer Übersetzer. Es gibt verschiedene Rollen, die der Dolmetscher übernehmen kann. Die Funktion des kulturellen Übermittlers oder Mediators geht davon aus, dass Übersetzer zwischen zwei verschiedenen Kulturen vermitteln, die in einem Gespräch aufeinander prallen. In unserer Erfahrung stehen allerdings türkisch-sprachige Dolmetscher auf Grund ihrer sozio-demographischen Charakteristika näher bei den Therapeuten als bei den Patienten. Deshalb wird diese Annahme von uns kritisch hinterfragt. Wir erläutern anhand konkreter Fallbeispiele, warum wir für die wortwörtliche Übersetzung plädieren und auf die «transkulturelle Mediation»  durch Dolmetscher verzichten.

Communication between professionals and patients from different cultural origin and without knowledge of the professional’s language is not possible without the help of interpreters. Their presences however, can have a differential impact upon the quality of the interaction. Non-professional translators (family members, members of hospital staff, etc.) can have a negative impact upon medical treatment via false translation, most commonly by the failure to add  "creative elements" from their own interpretation to what has been said. As a consequence, using professional interpreters is generally preferred. It has been shown that professional translation improves the quality of treatment and patients’ satisfaction with treatment. The proper professionalisation of interpretation is a rather recent development in health care, differentiating between various roles that an interpreter might take. The prominent role of a cultural translator often referred to as "mediation" assumes that the interpreter "mediates" between two different cultures that collide during an encounter. In our experience with Turkish speaking interpreters however, their socio-demographic characteristics (foremost education and social class in Turkey) resemble those of professionals much closer than that of Turkish patients; this the interpreter’s position is not in the middle between patient and health care provider but skewed to the latter. Using concrete clinical situations we will recommend a word-by-word translation largely neglecting the role of the cultural mediator.